"Ein Plan B ist für Menschen, die glauben, dass Plan A nichts wird"
- lisaxschartner
- 21. Dez. 2020
- 6 Min. Lesezeit
Hallo an alle! Im heutigen Blogpost geht es um den Musiker Fabian Wegerer. Der Oberösterreicher ist nach München gezogen, um dort den Traum als Musiker wahr werden zu lassen. Ich habe mit ihm über seinen Weg gesprochen und auch darüber, wie er Social Media in der Musikbranche so wahrnimmt. Ein sehr spannendes Gespräch, also viel Spaß beim Lesen! :)
Der sympathische Oberösterreicher hat schon seitdem er sechs Jahre alt ist, Musik gemacht und sein Interesse für Musik immer weiter geweckt. Seine Anfänge machte er in der Musikschule „Fröhlich“, wo er auch begann Melodika zu spielen und Noten zu lernen. Der Gesangsunterricht ließ danach nicht lange auf sich warten, was dazu führte, dass Fabian auch Songs auf YouTube veröffentlichte. Wie es das Universum dann wollte, wurden die beiden Münchner Produzenten Kevin und Matthias von Achtabahn auf den Oberösterreicher aufmerksam und haben ihn angeschrieben. „Das war auch der Moment, indem es für mich richtig losging. Dass mir die beiden geschrieben haben und gefragt haben, ob ich nicht zu ihnen ins Studio nach München kommen will, hat mir den Weg für das professionelle Musik machen geebnet“, so Fabian. Seitdem der Musiker professionell Musik macht, arbeitet er nun mit dem Produzenten-Duo zusammen und ist deshalb auch nach München gezogen. Für ihn war das ein wichtiger Schritt, da ihm seine Wahlheimat auch hinsichtlich der Musik sehr weitergeholfen hat. „Es ist so, dass die Musikszene in Deutschland einfach viel größer und verbundener ist. Auch für den Markt, den ich bediene. Mit deutscher Pop-Musik, wo keine Mundart dabei ist, hat man dort größere Chancen. Noch dazu kann ich jeden Tag mit meinen Produzenten im Studio sein, neue Leute kennenlernen wie z.B. Wincent Weiss usw. Das hat mich also sehr weitergebracht“. Doch bei einem ist sich der Sänger auch sicher: „Meine Familie und auch meine engsten Freunde haben mich stets supportet und gefeiert, was ich mache. Sie sind immer hinter mir gestanden, was natürlich auch sehr wichtig ist, denn sonst wüsste ich nicht, ob ich es wirklich so durchgezogen hätte“. Wie vorher bereits erwähnt, ist Deutsch-Pop die Musikrichtung des jungen Musikers, obwohl er selbst sagt, dass er sich aber trotzdem noch in einer Findungsphase befindet. Wenn man sich die Lieder von Fabian Wegerer ansieht, erkennt man schnell, dass jedes Lied individuell ist und auch stets andere Einflüsse hat. Egal ob elektronisch tanzbare Deephouse Pop-Nummern, Balladen oder Lieder mit Hip-Hop und RnB-Einflüssen. Der Musiker ist für alles offen, was im Konstrukt Deutsch-Pop funktioniert. Auf die Frage, ob er mit seiner Musik etwas Spezielles bei den Menschen bewirken möchte, also z.B., dass die Menschen einfach glücklich sind, wenn sie seine Lieder hören, antwortete Fabian ganz klar. „Ja, ich will auf jeden Fall was bewirken. Aber nicht zwingend, dass die Menschen glücklich sind. Das Ding ist, ich habe einige Songs die natürlich fröhlich sind und die man neben dem staubsaugen hören kann und sich denkt, dass heute ein schöner Tag ist. Ich habe aber auch Songs, die viel tiefer gehen und wo die Menschen anfangen nachzudenken. Im Endeffekt will ich mit meiner Musik die Emotion die ich auch in meinem Song habe, transportieren. Sei es ‘Hey Leute, tanzt!‘ Oder ‘Hey, weint bitte‘. Sobald die Menschen diese Emotionen in meinen Songs spüren, ist es ein gelungenes Lied für mich.“ Und wie gut Fabian Wegerer diese Emotionen in Liedern transportieren kann, merkt man auch daran, auf welchen Bühnen er schon spielen durfte. Sei es bei dem Konzert von „Gestört aber GeiL“ auf der Berliner Wuhlheide vor ungefähr 17,5 Tausend Menschen, oder auf der Berliner Waldbühe mit Wincent Weiss, als Vorband. Der Oberösterreicher hofft aber natürlich, dass er irgendwann mal alleine dort spielt und nicht als Vorband! Dabei wünsche ich ihm natürlich ganz viel Glück!
It takes discipline not to let social media steal your time. - Alexis Ohanian
Auch mit Fabian habe ich darüber gesprochen wie er den Social Media Druck als Musiker wahrnimmt und hab einige spannende Dinge erfahren.
Lisa: Du hast auf Instagram aktuell 22,1 Tsd. Follower, auf TikTok 12,3 Tsd. Follower. Du bist auf Facebook, Youtube vertreten. Also man merkt schon, dass du ziemlich in diesem Social Media Game drinnen bist. Ist das für dich persönlich und auch als Künstler etwas Wichtiges?
Fabian: Zurzeit gibt es tatsächlich nichts Wichtigeres als Künstler*in, leider Gottes. Der Trend geht heutzutage immer mehr von „Gute Musik bringt dich weiter“ zu „Viele Follower*innen bringen dich weiter“. Es gibt eben keine günstigere Werbefläche für Künstler*innen, als z.B. dein Instagram Account. Du zahlst nichts dafür das, wie in meinem Fall, 21 Tausend Leute deine Sachen sehen, was du postest. Du kannst zu einem Musiker nicht mehr sagen „Hey, mach nur Musik und vergiss Social Media“, weil dir dann jedes Label sagen wird, dass das so nicht geht.
Lisa: Gibt es eine Plattform, die für dich persönlich am Wichtigsten ist, wo du sagst: „Ohne der würde es nicht mehr gehen“?
Fabian: Tatsächlich Instagram. Auf der Plattform fällt mir das posten am leichtesten und ist auch für mich persönlich noch das humanste von all den Plattformen. Mittlerweile ist es nämlich so, dass man als Musiker*in posten muss, damit auch der Algorithmus stimmt und viele Menschen das sehen. Praktisch ist auch, dass man Facebook mit Instagram verknüpfen kann. Das bedeutet, wenn ich auf Instagram was poste, kommt es auf Facebook auch direkt online. Somit ist das auch abgehakt, weil Facebook nicht mehr so interessant ist, wie es vor ein paar Jahren noch war.
Lisa: Ich habe ja gesehen, dass du im Oktober 2019 dein erstes TikTok hochgeladen hast. Hast du diese Plattform seit der Quarantäne im März auch öfter genutzt? Weil allgemein war das ja schon ein Boom.
Fabian: Es war tatsächlich vorher auch schon krass im Boom, weil auch zu mir schon gesagt wurde, dass ich das unbedingt machen soll. Der Vorteil bei TikTok ist einfach der Algorithmus. Instagram hat den Algorithmus extrem runtergeschraubt, was bedeutet, dass nicht so viel und so schnell Reichweite generiert werden kann, wie auf TikTok. Für die Reichweitengeneration ist TikTok top, weil natürlich viele Leute von dieser Plattform, dann auch auf Instagram schauen und somit dort ebenso die Reichweite erhöhen. Deshalb ist TikTok auch unfassbar wichtig und auch super gut, das Problem ist nur, dass ich da persönlich nicht so großen Spaß dran hab. Am Anfang hab ich es kurz probiert, dann während dem Lockdown im März war ich eher im Team „Anti-TikTok“, aber ich muss jetzt auch wieder mehr auf dieser Plattform machen. Das Ding ist aber, dass Social Media generell schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und um so ein TikTok Video zu produzieren, braucht man schon mal bis zu 2 Stunden, wenn man etwas Gutes machen möchte. Und für viele Musiker*innen, was ich aus persönlicher Quelle weiß, ist es eher ein „jetzt muss ich das auch noch machen“, als ein „geil – ich mach noch ein TikTok“. Aber jeder, der diese Plattform nicht nutzt, ist eigentlich dumm.
Lisa: Wer dir auf Instagram folgt merkt schnell, dass du nicht nur dann online bist, wenn neue Musik kommt, sondern auch, um deine Follower*innen in deinen Alltag mitzunehmen. Gibt es bei dir eine Grenze zwischen privatem und dem, was du mit deinen Fans teilen möchtest?
Fabian: Ja, da gibt es auf jeden Fall eine Grenze. Die ist aber immer fließend. An einem Tag gebe ich mehr Preis von mir und rede über Sachen, die ich sonst vielleicht nicht ansprechen würde. Über Sachen wie z.B. mein Liebesleben oder familiäre Angelegenheiten spreche ich in den sozialen Medien nicht. Je mehr du aber als Musiker*in mit deinen Fans kommunizierst, desto mehr haben sie das Gefühl, Teil von dem Ganzen zu sein.
Lisa: Ist Social Media etwas, was dich selbst unter Druck setzt?
Fabian: Es gibt verschiedene Phasen. Bin ich zum Beispiel auf Konzerten, oder viel im Studio, dann entstehen Fotos und Stories automatisch. Es passiert einfach und dann ist das kein Druck. Schlimmer sind die Tage, wie zum Beispiel jetzt im Lockdown, wo man im Endeffekt selbst nur daheim sitzt. Wenn ich dann zocke oder Netflix schaue, muss man sich überlegen, wie man den eigenen Alltag so spannend macht, dass sich Leute das auch anschauen wollen. Das ist eben oft nicht so einfach, weil ab und zu bei mir einfach auch absolut nicht spannendes passiert. Das ist manchmal schon relativ schwierig, weil es eben schon sehr viel Zeit in Anspruch nimmt.
Lisa: Zum Schluss noch eine Frage: Gehört Social Media für dich persönlich, wenn du dich entscheiden müsstest, eher zur Kategorie Liebe oder Hass?
Fabian: Eher Liebe, weil ich ein Mensch bin, der gerne im Mittelpunkt steht, sonst wäre ich kein Musiker. Ich könnte ohne Social Media zurzeit auch schwer leben und es bringt auch viel mehr Vorteile, als es Nachteile hat. Klar, nervt es manchmal, aber im Großen und Ganzen ist es eine Werbefläche, die so groß ist und die man so gut nutzen kann, dass man es eigentlich nur zur Kategorie >Liebe< zählen kann, weil es einen als Musiker eben extrem weiterbringt.
Hier könnt Ihr die den letzten Song "501" von Fabian anhören. Enjoy!
Wer noch mehr von Fabian sehen und hören möchte, sollte auf seinen Social Media Accounts vorbeischauen. Instagram, Facebook, YouTube, Spotify, TikTok: fabianwegerer
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